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Mache dich auf und werde Licht – unsere Adventsspirale

In diesem Jahr haben wir als Gemeinde versucht, uns einmal ganz anders dem Geheimnis des Kindes in der Krippe, der Geburt Jesu vor über 2000 Jahren zur Zeit des Kaisers Augustus in Bethlehem in Judäa, zu nähern.

Nach Einbruch der Dunkelheit trafen wir uns dazu am 4. Advent bei frostigen Temperaturen im Gemeindegarten. Dort war eine mit über einhundert Kerzen erleuchte begehbare Spirale aufgebaut, in deren Mitte eine leere Krippe stand.

Diese sollte aber nicht leer bleiben! Als Symbol dafür, dass Jesus wahrer Gott war, wurde die Krippe mit einem purpurnen Tuch und einer Krone geschmückt. Da er zugleich auch als wahrer Mensch geboren wurde, wurden Heu und eine Windel in die Krippe gelegt.

Foto: Regine Salzsäuler
Foto: Mirjam Knuth
Foto: Alexander Retzlaff

Jesus Christus, nach dem wir uns nennen und dem wir nachfolgen, sprach später einmal als erwachsener Mann über sich: „Ich bin das Licht der Welt.“

Als Zeichen für das Licht Jesu wurde dann eine leuchtende Kerze in die Krippe gestellt. Die Flamme dieser Kerze wurde wenige Tagen zuvor von einem Kind in der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündet und dann mit dem Flugzeug nach Wien gebracht. Von dort aus wurde es von Pfadfindern in der ganzen Welt verteilt, auch nach Berlin.

Dieses Friedenslicht aus Bethlehem erhellte nun auch hier bei uns in Lichtenrade, in Salem, die Dunkelheit.

Es gibt keine Dunkelheit, die nicht vom Licht Jesu erhellt werden kann.

Die Krippe, im Lichte Jesu, ist der richtige Ort, zu dem wir unsere Trauer, unsere Wut, unsere Lasten, unsere Krankheit, unsere Schuld und unsere ganze Bedürftigkeit und Gebrochenheit bringen können. Genauso wie unsere Träume, unseren Glauben, unsere Hoffnung und unsere Liebe.

Foto: Alexander Retzlaff
Foto: Alexander Retzlaff
Foto: Alexander Retzlaff
Foto: Alexander Retzlaff

Unter den Klängen von bekannten Adventsliedern machten sich dann alle auf, um dem Kind in der Krippe seine persönlichen Anliegen zu bringen. Dazu lagen am Eingang der leuchtenden Spirale auf einem Tisch verschiedene Symbole. Scherben für unsere Gebrochenheit, Steine für unsere Lasten, Perlen für unsere Tränen, Wolken für unsere Träume, Wünsche und Hoffnungen, kleine Anker für unseren Glauben und Herzen für unsere Liebe. Sie konnten mitgenommen und dann vor die Krippe niedergelegt werden. Dort zündete sich jeder eine Kerze am Friedenslicht aus Bethlehem an und nahm einen Bibelvers mit einem Lichtwort mit.

Mit dem Friedenslicht in jeder Hand wurden unsere Begegnungen an der Krippe mit einem Segen abgeschlossen.

In unseren Gemeinderäumen wartete dann heißer Punsch, Lebkuchen und Spekulatius. Wir konnten uns aufwärmen und nette Gespräche führen.

Uns ist ein Kind geboren!

Dir ist ein Kind geboren!

An Weihnachten feiern wir, dass Gott Mensch geworden ist, wir ihm als neugeborenes in Windeln gewickeltes hilfloses Kind in der Krippe begegnen und anbeten können.

Foto: Alexander Retzlaff

Über dieses Geheimnis schrieb Paul Gerhard 1653 eines der bekanntesten Weihnachtslieder, welches später von Johann Sebastian Bach im Weihnachtsoratorium vertont wurde.

Mit diesen Versen wünsche ich euch ein gesegnetes Weihnachtsfest und auch im Alltag immer wieder Begegnungen mit Jesus an der Krippe.

Ich steh an deiner Krippen hier,
o Jesu, du mein Leben;
ich komme, bring und schenke dir,
was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn,
Herz, Seel und Mut, nimm alles hin
und lass dirs wohl gefallen.

Da ich noch nicht geboren war,
da bist du mir geboren
und hast mich dir zu Eigen gar,
eh ich dich kannt, erkoren.
Eh ich durch deine Hand gemacht,
da hast du schon bei dir bedacht,
wie du mein wolltest werden.

Ich lag in tiefster Todesnacht,
du warest meine Sonne,
die Sonne, die mir zugebracht
Licht, Leben, Freud und Wonne.
O Sonne, die das werte Licht
des Glaubens in mir zugericht‘,
wie schön sind deine Strahlen!

Ich sehe dich mit Freuden an
und kann mich nicht satt sehen;
und weil ich nun nichts weiter kann,
bleib ich anbetend stehen.
O dass mein Sinn ein Abgrund wär
und meine Seel ein weites Meer,
dass ich dich möchte fassen!

Wann oft mein Herz im Leibe weint
und keinen Trost kann finden,
rufst du mir zu: „Ich bin dein Freund,
ein Tilger deiner Sünden.
Was trauerst du, o Bruder mein?
Du sollst ja guter Dinge sein,
ich zahle deine Schulden.“

Eins aber, hoff ich, wirst du mir,
mein Heiland, nicht versagen:
dass ich dich möge für und für
in, bei und an mir tragen.
So lass mich doch dein Kripplein sein;
komm, komm und lege bei mir ein
dich und all deine Freuden!

 

PS: Vielen Dank allen Mitwirkenden für diesen wunderbaren Adventsgottesdienst! Vielen Dank auch an Alexander Retzlaff für die stimmungsvollen Bilder.